Die Bedeutung der Mumien ist eine Tour aus der Kategorie Alltag in Discovery Tour: Das Antike Ägypten.[1]
Wer sind die Einbalsamierer?[]
Die erste Hieroglyphe für "Einbalsamierer" findet sich in Pyramiden-Texten des Alten Reiches.
Wahrscheinlich war das Einbalsamieren ein Handwerk, das sich parallel zu den altägyptischen Begräbnispraktiken entwickelte.
Obwohl wir nicht wissen, wie das Einbalsamieren zum Beruf wurde, ist heute sicher, dass es eine strikte Hierarchie gab und jeder Einbalsamierer sich auf eine bestimmte Phase des Mumifizierungsprozesses spezialisierte.
Geheime Techniken[]
Ihre Techniken waren ein wohl gehütetes Geheimnis der Einbalsamierer und wurden über Generationen weitergegeben.
Herodot und Diodor konnten ihre Methoden in der Spätantike schließlich doch enthüllen. Historiker zweifelten aber an der Echtheit dieser Texte.
Die Mumifizierung blieb ein Mysterium bis schließlich zwei Teams von Gerichtsmedizinern 1994 und 2011 die Angaben verifizieren konnten.
Die Balsamierungshalle[]
In der Balsamierungshalle präparierten die Einbalsamierer die Körper der Verstorbenen für die Ewigkeit.
Bis zum Ende des Mittleren Reiches arbeiteten sie in Zelten am Rande der Stadt, um den Verwesungsgestank fernzuhalten. Im Neuen Reich wurden die Balsamierungshallen in die Städte verlegt, allerdings arbeitete man immer noch im Freien.
Mit der Weiterentwicklung der Praktiken und Techniken wuchs möglicherweise auch das Ansehen der Einbalsamierer in der altägyptischen Gesellschaft.
Einbalsamierung & sozialer Status[]
Die aufwändigsten Mumifizierungsrituale blieben den Pharaonen vorbehalten. Den reicheren Bürgern Ägyptens standen ebenfalls zahlreiche Optionen offen, keine davon erlaubte jedoch die Entfernung von Gehirn oder Eingeweiden.
Nach der Reinigung des Leichnams injizierten die Einbalsamierer eine Flüssigkeit durch das Rektum, das man anschließend versiegelte. Dann wurde der Körper für 40 Tage in Natron eingelegt.
War der Körper getrocknet, entfernte man die Versiegelung und die aufgelösten Eingeweide konnten abfließen. Zurück blieben Haut und Knochen. Diese wurden in Tücher eingeschlagen und der Familie zur Beisetzung übergeben.
Einfachere Methoden[]
Die kostengünstigste Methode war die Injektion einer Flüssigkeit namens Surmaïa. Der Körper wurde anschließend ebenfalls in Natron eingelegt und dann der Familie übergeben.
Für alle, die sich keine Einbalsamierung leisten konnten, blieb nur eine Beisetzung in der Wüste, um den Körper bestmöglich zu erhalten.
Mumien in der westlichen Welt[]
Ägyptens Zivilisation übte lange vor der griechischen und römischen Ära eine starke Faszination auf den Westen aus.
Bereits im Mittelalter schickten Reisende, die auf Mumien stießen, diese oft nach Europa. In den Kuriositätenkabinetten des 16. und 17. Jahrhunderts konnte man so oft auch Artefakte der Pharaonen bestaunen.
Das Phänomen "Ägyptomanie"[]
Eine erste Welle der Ägyptomanie wurde durch den Ägypten-Feldzug von Napoleon Bonaparte von 1798 bis 1802 ausgelöst.
In den folgenden Jahren stieg das Interesse an der alten Kultur. Reiche Enthusiasten und Gelehrte brachten Ägypten einer breiten Öffentlichkeit nahe.
Viele ägyptologische Forschungsgesellschaften wurden während dieser Zeit gegründet.
Die Entweihung der Mumien[]
Unter der Leitung von Thomas Cook setzte 1868 der Massentourismus nach Ägypten ein.
Die Wohlhabenden unternahmen Vergnügungsreisen nach Ägypten und kehrten mit Mumien im Gepäck zurück. Wieder zu Hause, veranstaltete man bizarre Soirees, während derer die Mumien Streifen um Streifen entkleidet und ihrer Amulette beraubt wurden. Diese Veranstaltungen galten als kulturelle Höhepunkte der Saison.
Die ägyptischen Sammlungen vieler Museen verdanken ihre Exponate dieser ersten Plünderungswelle.
Der Fluch der Mumie[]
Aufgrund dieser zwielichtigen Veranstaltungen entstand der Mythos der Mumie, die zurückkehrt, um sich an ihren Schändern zu rächen.
Der Fluch der Mumie erfreut sich seither ungebrochener Popularität. Eingang fand das Motiv vor allem in Literatur und Film.
Quelle[]
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