Berechnung des Erdumfangs ist ein Kodexeintrag aus der Kategorie Kunst und Wissenschaft in Assassin’s Creed Mirage.
Der Eintrag befindet sich im Haus der Weisheit in Al-Yasiriyah in Al-Abbasiya in Bagdad.
Beschreibung[]
Jeder Gelehrte im Bagdad der Abbasiden wusste, dass die Erde rund ist. Sie wussten es, weil sie in übersetzten griechischen Manuskripten darüber gelesen hatten. Das wichtigste dieser Manuskripte war wohl Ptolemäus' "Almagest", das vom großen abbasidischen Astronomen as-Sufi übersetzt werden war. Sie wussten es auch, weil sie Mithilfe von einfachen geometrischen Überlegungen und trigonometrischen Gleichungen ihren Umfang berechnet hatten.
Um das Jahr 240 v. u. Z. benutzte ein griechischer Mathematiker namens Eratosthenes die Schatten von Holzstäben, um zu berechnen, dass zwei Städte 7 Grad oder den fünfzigsten Teil einer Kugeloberfläche voneinander entfernt lagen. Er multiplizierte den Abstand zwischen den beiden Städten mit 50, um die Größe bzw. den Umfang der Erde zu berechnen, und sein Ergebnis wich nur ca. 5 % von modernen Berechnungen ab. Irgendwann um das Jahr 830 ahmte ein Team von 70 Mathematikern um den berühmten al-Chwarizmi (780-850) dieses Experiment nach. Sie konnten die Methoden ihres Vorgängers verbessern, indem sie sich Punkte suchten, die jeweils genau 1 Grad auseinander lagen. Dazu reisten sie von Bagdad aus auf einer Straße in Nord-Süd-Richtung in die umgebende Wüste und stoppten, wenn sie einen Punkt erreicht hatten, an dem sich die Höhe des Polarsterns um genau 1 Grad verändert hatte. Ihre Berechnungen ähnelten denen von Eratosthenes. Später erhielt der Wissenschaftler al-Biruni (973-1050) noch bessere Ergebnisse, indem er anstelle von Stöcken die Schatten von Bergen als Anhaltspunkt nahm.
Beide Expeditionen waren einerseits durch den Wunsch motiviert, die genaue Größe des eigenen Reichs im Vergleich zu seinen Rivalen zu bestimmen, und andererseits durch die Vorschrift des Islam, sich zum Gebet in Richtung der Kaaba in Mekka zu wenden, unabhängig davon, wo auf der Welt man sich gerade befindet. Das beweist, dass Religion und Wissenschaft durchaus nicht immer in Konflikt stehen.
Bildquelle[]
- Himmelsglobus
- 1144, Iran
- RMN-Grand Palais (musée du Louvre)/Hervé Lewandowski
- Inventarnummer 93-001784