Ackerbau im Alten Ägypten ist eine Tour aus der Kategorie Alltag in Discovery Tour: Das Antike Ägypten.[1]
Bewässerung & Schaduf[]
Die neuen Getreidesorten der ptolemäischen Ära benötigten große Mengen Wasser. Ein effektives, verlässliches Bewässerungssystem war daher unabdingbar.
Das Anschwellen und Abebben der Nilwasser sorgten für eine natürliche Bewässerung der meisten Felder. Für abgelegene Flächen wie Gärten oder Gemüseäcker nutzte man ein Werkzeug namens Schaduf.
Der Schaduf ermöglichte den einfachen Transport des Wassers. Er bestand aus einem hölzernen Rahmen mit einem schwenkbaren Arm, an dem ein Eimer hing. Der Arm konnte dank eines Gegengewichts mühelos angehoben werden.
Die Bewässerung der Felder[]
Später erfand man ein Schöpfwerk namens Sakia. Die Sakia wurde von Zugtieren angetrieben, die Eimer wurden so durch das Wasser gezogen.
So konnte Wasser bis 3,5 Meter hoch befördert werden. Das Gerät ermöglichte eine genaue Kontrolle des Bewässerungsprozesses.
Mit dieser technischen Neuerung ließen sich deutlich höhere Erträge erzielen.
Dreschen & Worfeln[]
Durch das Dreschen trennte man das Getreide von den Spelzen.
Die Arbeiter verteilten die Ähren auf einem sauberen Untergrund. Dann ließ man Ochsen. Kühe oder Esel immer wieder über das Getreide trampeln. Durch die ständige Bewegung wurden die Körner von den Spelzen befreit.
Spreu und Stroh wurden entsorgt oder dem Lehm für die Ziegelherstellung hinzugefügt, um diesen fester zu machen.
Spreu wiederverwenden[]
Mit hölzernen Kelten wurde das Getreide schließlich gereinigt. Man warf die Ähren in die Luft, die Spelzen wurden vom Wind davongetragen, die schweren Samen setzten sich ab.
Der Vorgang wurde so lange wiederholt, bis alle Spelzen entfernt waren.
Die Getreideabfälle wurden mit Dung gemischt, um ziegelförmige Leibe herzustellen, die man als Brennmaterial nutzte.
Dank der standardisierten Form konnten die Ägypter dieses Nebenprodukt massenhaft herstellen und als Handelsware nutzen.
Transport[]
Für den Transport großer Getreidemengen benötigte man Schiffe, die schwere Lasten transportieren konnten. Diese Güter wurden während der Flutsaison verschifft, wenn der Nil die nötige Tiefe hatte.
Die Schiffe hielten an Kontrollpunkten, an denen man Zölle entrichtete, Reparaturen durchführte oder auf besseres Wetter warten konnte.
Kornverteilung[]
Hatte man den inneren Hafen von Alexandria erreicht, wurde das Getreide unter Aufsicht eines zuständigen Beamten ausgeladen.
Die Ladung wurde auf den Märkten von Alexandria verteilt. Was übrig blieb, wurde entweder eingelagert oder exportiert.
Kornkammern[]
Lager für Getreide fanden sich überall in Ägypten.
Tempel und öffentliche Institutionen hatten große Silos. Privathaushalte verfügten über Vorratsschuppen.
In manchen Häusern baute man zusätzlich Kellergewölbe im Fundament ein. In diese wasserdichten Kammern gelangten die Bewohner durch eine Falltür im Boden.
Die königlichen Getreidespeicher dienten als Lager und Verteilungszentren. Dort wurden auch Gehälter für Beamte, Soldaten und Polizisten ausgezahlt.
Obwohl von innen verputzt, waren die Speicher nicht hermetisch abgeschlossen. So drohte stets die Gefahr von Mäuseplagen.
Getreideverarbeitung[]
War das Getreide bereit zur Weiterverarbeitung, füllte man es in Schalen und stampfte es zu grobem Mehl.
Anschließend wurde das Mehl gesiebt, um eine feinere Qualität zu erhalten, und nochmals zwischen Steinen zerrieben.
Die Alten Ägypter legten keine Mehlvorräte an. Stattdessen verarbeitete man bei Bedarf immer wieder frisches Getreide zu Mehl.
Überall Sand[]
Die Siebe der Alten Ägypter konnten keine feinen Partikel herausfiltern. Infolgedessen finden sich durch den permanenten Abrieb quer durch alle Gesellschaftsschichten Zahnschäden.
Quelle[]
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